Heute beginnen die Olympischen Winterspiele in China. Ok, ein paar Turniere wie Eishockey und Curling haben bereits begonnen, aber die Eröffnungszeremonie ist für heute Nachmittag um 13:00 Uhr niederländischer Zeit geplant. Abgesehen davon, dass es bei diesen Winterspielen um sportliche Höchstleistungen gehen wird, ist das Corona-Gespenst natürlich immer noch da. Und dann ist da noch die chinesische Smartphone-App MY2022, die für alle Teilnehmer, Athleten und Offiziellen obligatorisch ist. Diese App scheint nicht besonders sicher mit Daten zu sein, und es hat sich auch gezeigt, dass Daten mit chinesischen Behörden geteilt werden. Hierzu sind nun einige parlamentarische Anfragen gestellt worden.
Sicherheits- und Datenschutzsportler
Drei Abgeordnete wollen von den zuständigen Ministern und Staatssekretären wissen, ob die Sicherheit und Privatsphäre der Sportler und anderer Teilnehmer, die das My2022 nutzen müssen, gewährleistet sind. Darüber hinaus wollen sie auch die Gewissheit haben, dass die App und die Daten nicht zur sozialen und politischen Überwachung verwendet werden und dass die Daten nicht an Dritte weitergegeben werden.
Nicht unwichtig ist auch die Frage, ob die Sicherheit von Athleten und Teilnehmern gewährleistet werden kann, wenn sie über Informationen sprechen, die innerhalb der App als politisch sensibel gekennzeichnet sind. Abschließend wollen die drei Fragesteller von den Ministern und der Staatssekretärin hören, ob und wenn ja, was sie unternehmen werden, um sowohl die Organisation der Winterspiele als auch das IOC auf die Bedenken hinzuweisen, die die obligatorische App mit sich bringt.
Angst vor Spionage
Schon früher war viel von möglicher Spionage über Laptops, Tablets und Smartphones durch die chinesische Regierung die Rede. Daraufhin verbot der Sportdachverband NOC*NSF auf Drängen des Nationalen Koordinators für Sicherheit und Terrorismusbekämpfung (NCTV) allen Athleten, ihr eigenes Smartphone, Tablet oder Laptop nach China mitzubringen.
Alle Athleten und anderen Teilnehmer müssen jedoch die MY2022-App der Chinese Winter Games Organization verwenden. Angesichts des Rufs Chinas und des politischen Boykotts der Winterspiele durch viele Länder ist es verrückt zu glauben, dass die Daten, die in diese App eingegeben werden müssen, auch für andere Zwecke verwendet werden könnten.
MY2022-App unsicher
Kanadische Forscher entdeckten bereits im vergangenen Monat einige schwerwiegende Sicherheitslücken in der App. Beispielsweise wurden SSL-Zertifikate nicht validiert und es stellte sich auch heraus, dass die App sensible Informationen unverschlüsselt versendete. Dies macht die App zu einem potenziellen Walhalla für Hacker und andere böswillige Benutzer. Ganz zu schweigen davon, dass es der chinesischen Regierung auch sehr leicht gemacht wird, Daten aus der App zu schlürfen.
Tatsächlich haben kanadische Forscher auch Beweise dafür gefunden, dass die App sensible Informationen sowohl mit den Organisatoren der Winterspiele als auch mit anderen chinesischen Behörden teilt, ohne die Benutzer der App um Erlaubnis zu fragen.